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Kurzbeschreibung

 

Wer sich mit den Texten Sloterdijks eingehender beschäftigt wird nicht umhinkommen, eine Art Übersetzungsmodus zu entwickeln, mit denen die bildhafte, teils metaphorische Sprache und die teils zugespitzten, übertreibenden Formulierungen übersetzt werden können in eine allgemeinverständliche Nomenklatur - ohne aber ihre inhaltliche Sprengkraft und Ausdrucksstärke zu mindern, die immer noch die Stärke von Sloterdijks philosophischen Äußerungen darstellt: So spricht er im Übertreibungsjargon gerne von „Hyper-Kugeln“, „Hypertexten“, „titanische Handlungen“, „Riesenereignis“, „nukleares Feuer“, „hunderttausendjähriges Kleinklein“, „Luxus-Evolution“, im bildhaften Gebrauch gerne von „sozialen Flößen“, „Jägerfolklore“; auch schreckt er nicht vor „sakraler Obszönität“ zurück oder einem „edlen Cyborg“, gar dem „aphallischen Charakter der fleischüberzogenen Blechplastik“ oder den „analtechnischen Heißluft-Geräten“, den „Tele-Fäkalien“, um nur ein paar Beispiele aus der reichen Phantasie- und Bildwelt des Philosophen zu nennen. Die Vermischung zwischen umgangssprachlichem Impetus, Fachtermini und Wortneuschöpfungsansätzen sowie die Vorliebe zur Einflechtung von Adjektiven sind unverkennbar und verleihen dem Gelehrten einen „flotten und respektlosen Ton“. 

Keine unbeachtliche Rolle in dieser Nomenklatur spielen gerade Termini aus dem spirituellen bzw. religiösen Bereich, so kommen gehäuft Begriffe wie „heilende Klausur“, „Sekten als Großfamilie oder Sekten als psychische Übergangshelfer“, „verschworene Gemeinschaft“, „deregulierte Moral“, „Mission“, „Selbstfindungsprozeß“, „Wertetafel“, „Gleichheit, Ungleichheit“, „Im Heil etwas finden“ vor. Ob dies etwas mit Sloterdijks Bewunderung und Anhängerschaft für Baghwan zu Beginn der achtziger Jahre zu tun hat, ist fragwürdig.

Im ersten Teil dieser Betrachtung wird Sloterdijks Beschäftigung mit der Metaphysik des Aktionskinos durchleuchtet. Diesem Spektakel des Aktions-Wirrwarrs widmet sich Peter Sloterdijk in dem ersten der drei Essay, in seinem dreiteilig gestalteten Essay Zur Metaphysik des Aktions-Kinos, eingeordnet in den Essayband Medien-Zeit-Drei gegenwartsdiagnostische Versuche. All das, was der jugendliche Zuschauer an visuellen und akustischen Aspekten aufnimmt, versucht Sloterdijk zu durchleuchten und zu hinterfragen. Aber auch die Beschäftigung mit der Frage, welche Rolle dabei die hinter den bewegten Bildern stehenden Akteure, also die producer und Regisseure haben, erregt die Aufmerksamkeit des Philosophen.

Im zweiten Teil des Textes wird die Rolle der Informationsmedien genauer beleuchtet, die sich in einer, unserer: Synchrongesellschaft manifestieren. Zentrales Gewicht erhält ein Spannungsfeld von guten und schlechten Nachrichten, durch das die Menschheit zeitlebens geprägt und geformt wurde. Die Frage nach der Übermittlung dieser Nachrichten stellt sich in diesem Text, dem Gleichgewicht an Gutem und Schlechtem, die Prägung durch Verselbständigungsakte von Daten durch größere und weiträumigere Outputmöglichkeiten.

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